Mit dabei auch die beiden Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Niere.
Ein Beitrag aus dem Haßfurter Tagblatt von Sabine Weinbeer vom 24. September 2010
Haßfurt – Erstmals überreichte Landrat Rudolf Handwerker gestern im Landratsamt die bayerische Ehrenamtsurkunde an Menschen aus dem Landkreis Haßberge, die sich in Selbsthilfegruppen ehrenamtlich engagieren. Der so genannte "Ehrenamtsnachweis Bayern. Engagiert im sozialen Bereich" wurde im letzten Jahr geschaffen, um die Anerkennung des Staates auszudrücken.
43 000 Menschen sind im Landkreis ehrenamtlich tätig. Landrat Rudolf Handwerker zeigte sich gestern in seiner Laudatio stolz auf diesen weit überdurchschnittlichen Wert. Allerdings wäre in einem Flächenlandkreis vieles ohne Ehrenamt auch nicht leistbar, etwa der Feuerschutz, oder auch viele Angebote im sozialen Bereich. Neben den großen Organisationen wie BRK, Feuerwehr und anderen, den vielen Vereinen, stehen auch rund 80 Selbsthilfegruppen, in denen die gestern Geehrten tätig sind.
Dieses Engagement mache das Soziale Miteinander aus. Dieses Füreinander-Dasein werde künftig noch wichtiger, so der Landrat. Der demographische Wandel bedeute künftig mehr hilfsbedürftige Menschen und weniger Nachwuchs im Ehrenamt. Dabei gebe dieses Engagement auch sehr viel zurück an Bestätigung, Dankbarkeit und Lebensfreude.
Der Freistaat bemühe sich, die Ehreamtlichen zu unterstützen und anzuerkennen. Eine wichtige Unterstützung sei beispielsweise die Ehrenamtsversicherung, die jeden Absichert, der im Rahmen seines Ehrenamts einen Unfall erleidet oder einen Schaden verursacht.
Eine neue Form der Anerkennung ist der Ehrenamtsnachweis für sozial Tätige. Er ist neben der Urkunde auch eine Art Zeugnis, das dem Ausgezeichneten sein bürgerschaftliches Engagement bescheinigt. Dieser Nachweis kann beispielsweise auch bei Bewerbungen "punkten", schließlich erwerben sich Ehrenamtliche in ihrem Dienst Qualifikationen, die auch in der Arbeitswelt wertvoll sind. Außerdem beweisen sie Verantwortungsgefühl und den Willen, sich für etwas einzusetzen. Den Ehrenamtsnachweis können Ehrenamtliche bei dem Verband beantragen, für den sie tätig sind. Voraussetzung sind aber mindestens 80 Stunden ehrenamtlicher Einsatz im Jahr, für Schüler 60 Stunden.
Eine der Ausgezeichneten ist Ulrike Jankowski Sie leitet eine Gruppe der "Fibrosterne", der Selbsthilfegruppe für Fibromyalgie-Kranke. Dieses Krankheitsbild ist ebenso vielschichtig, wie weitgehend unbekannt. Das zeigte sich auch bei der Übergabe der Urkunden, als Landrat Rudolf Handwerker interessiert nachfragte. "Man ist müde, hat Schmerzen, aber man kann ja trotzdem nicht einfach aufgeben", erklärt Ulrike Jankowski, warum sie sich in der Selbsthilfegruppe einsetzt.
Hannelore Seitz, die Vorsitzende der Interessengemeinschaft Niere,
erhält von Landrat Rudolf Handwerker den Ehrenamtsnachweis
überreicht
Foto: Albrecht
Auch dem stellvertretende Vorsitzende der Interessengemeinschaft Niere
erhält überreicht Landrat Rudolf Handwerker den Ehrenamtsnachweis
Foto: Albrecht
35 leuchtende Beispiele: die ausgezeichneten Haßbergler Constanze Bayer (Gesprächskreis Angehörige pflegen Angehörige des BBV), Walter Bayer (Osteoporose Rehasport-Übungsgruppe), Angelika Berg und Ulrike Jankowski (SHG Fibromyalgie Haßfurt "Fibrosterne"), Waltraud Burger, Heidrun Wagner und Angelika Dittrich (SHG für Menschen mit chronischen Schmerzen, Haßfurt), Yasmin Burmeister und Nicole K. (SGH "Lebensmüde? - Lebensmut" für Menschen mit Depressionen und Angststörungen), Frauke Esper (SHG Depressionen und Angststörungen, Ebern), Bernd Franz und Elisabeth Preisinger-Franz (Diabetiker-SHG Haßberge), Hans-Josef Hero, Behindertenbeauftragter des Landkreises Haßberge, Gudrun Hofmann (Fraternität Haßberge - SHG für Menschen mit Behinderung), Walter Hornung und Gerd Zindler (SHG Schlaganfall Stadt und Landkreis Schweinfurt/Haßberge), Sabine Hübner (Fibromyalgie-SHG Eltmann), Rosl Klüspies und Irmgard Pfister (Alzheimer-Angehörigengruppe), Silvia Manthey (SHG "Hart am Limit" Haßfurt), Christa Rögner (SHG Krebsnachsorge Ebern), Karin Römmelt und Brigitte Voith (Skoliose-Gruppe HAS/SW), Erich Rose (Deutsche ILCO Regionalgruppe Schweinfurt-Main-Rhön), Heinz Schatz und Berthold Schmitt (Kreuzbund e.V.), Waltraud Schneider (SHG Menschen mit chronischen Schmerzen Ebern), Michael Schulz (Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund, Bezirksgruppe Unterfranken), Traudel Schulz (Offener Malteser-Trauertreff, Hospizgruppe Haßfurt), Hannelore Seitz und Peter Ziegler (IG Niere Schweinfurt/Haßberge), Erika Weyrauther (SHG "Frauen nach Krebs - Mut zum Leben" Zeil), Ursula Wirsing (SHG Osteoporose Haßfurt), Waltraud Wirth (SHG für Schuppenflechte und Neurodermitis Zeil) und Elfriede Zirkler (Deutsche Rheuma-Liga Arbeitsgemeinschaft Haßberge.